Story / Zürich, 19. November 2024

Vielfalt und Einheit – Wohnsiedlung Aere wächst zusammen

Teilen

Seit 2018 entwickeln und realisieren Pensimo und HRS im südlich von Basel gelegenen Birstal die Wohnsiedlung Aere. Auf dem ehemals industriell genutzten Areal entstehen derzeit sieben Wohnbauten mit rund 250 Wohnungen, ein Alters- und Pflegeheim mit 52 Alterswohnungen und 88 Pflegezimmern sowie ein Dienstleistungsgebäude. Nach dem Wohnturm konnten nun zwei weitere Bauten der Pensimo bezogen werden: ein Appartementhaus und zwei Town-Houses. Die Gebäude von Caruso St John Architects könnten unterschiedlicher nicht sein und zeigen doch eine subtile Verwandtschaft.

Text: Mike Siering / Bilder: Ufuk Düzgün

–

Fährt man heute mit dem Tram 11 oder 10 ins Birstal, zeigen nur noch die Gemeindeschilder den Wechsel von einer Ortschaft in die andere auf. Mit dem Bauboom seit den 1960er-Jahren wuchsen die Gemeinden an den Rändern zusammen. Um die Entwicklung gemeinsam besser zu gestalten, entwickelten 2016 sieben Gemeinden des Birstals das «Raumkonzept Birsstadt». Teil der Birsstadt ist die neue Wohnsiedlung Aere, die Pensimo und HRS seit 2018 auf dem Areal der ehemaligen Industriefirma Stöcklin entwickeln. Nun ist eine weitere Etappe fertig: die Mieterinnen und Mieter haben soeben das neue Appartementhaus und die beiden Town Houses bezogen – eines liegt in Aesch, das andere in Reinach.

Brückenbau – das Appartementhaus

Das Appartementhaus bildet als in Ost-West-Richtung gestreckter, viergeschossige Baukörper eine Brücke, unter der hindurch der begrünte Innenhof – der Stöcklingarten – mit der Spielwiese im Süden des Aere-Areals räumlich verbunden ist. Der Gartenhof öffnet sich so zur Nachbarschaft und der Brückenbau bietet einen witterungsgeschützten Freiraum für Aufenthalt, Spiel und Begegnung. Ein Laubengang erschliesst die jeweils zehn Wohnungen pro Geschoss im Norden. Die privaten Loggien sind nach Süden ausgerichtet.

–

Das Gebäude folgt der von Caruso St John Architects für alle ihrer Gebäude auf dem Areal entwickelten Materialisierung. Die Fassaden sind mit natureloxiertem Wellblech und ge-wellten Faserzementplatten verkleidet, die den roten Anstrich der Loggien- und Laubengänge einrahmen. Die unterschiedliche Ausrichtung der gewellten Bleche und Platten bewirkt ein differenziertes Schattenspiel und schafft ein lebendiges Fassadenbild. Durch die einheitliche Materialwahl treten die Gebäude von Caruso St Johns Architects in einen Dialog miteinander – so auch mit den beiden angrenzenden Town Houses.

Treppe ins Grüne – die Town Houses

Die beiden Town Houses begrenzen den Hof des Stöcklingartens nach Westen. Sie überwinden den Niveausprung vom Hof zum höherliegenden «Hochterrassenholz», einem neu angelegten Eichenhain, zu dem hin sich die beiden Baukörper abstufen. So wirken die Town House wie terrassierte Reihenhäuser. Die Terrassierung schafft ein differenziertes Wohnungsangebot für vielfältige Bedürfnisse. Im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss befinden sich 5,5-Zimmer-Maisonette-Wohnungen, im 2. Obergeschoss 4.5-Zimmer-Wohnungen und im 3. Obergeschoss 3.5-Zimmer-Wohnungen.

–

Die Wohnungen erstrecken sich über die gesamte Gebäudetiefe. Die Wohn- und Essräume orientieren sich mit den Terrassen gegen Westen zum Eichenhain, die Schlafzimmer liegen zur ruhigen Hofseite im Osten.  Auch bei diesem Projekt spielen Caruso St John Architects mit der Wechselwirkung von gewellten Faserzementplatten und Wellblech und schaffen so eine fein differenzierte und subtil anmutende Verwandtschaft zum benachbarten Appartementhaus. Mit ihrer Materialwahl referenzieren Caruso St John Architects auf die industrielle Vergangenheit des Areals.

–

Kooperativ transformiert – der Industriestandort

Wo heute gewohnt wird, befand sich bis 2020 der Hauptsitz der Firma Stöcklin, die hier seit 1946 Förder- und Lagertechniksysteme produzierte. Mit dem Umzug von Stöcklin nach Laufen bot sich den beiden Gemeinden Aesch und Reinach die Gelegenheit, das rund 35'000 Quadratmeter grosse Grundstück umzunutzen. Die beiden Standortgemeinden Aesch und Reinach führten einen Studienauftrag durch, der aufzeigte, wie sich der geschlossene Industriestandort zur Umgebung öffnen lässt und welche Bauformen und Freiräume möglich sind. Das Projekt bildete die Basis des Quartierplans des Areals und die Grundlage für den Bebauungsplan.

–

Die durch Pensimo geführte Anlagestiftung Turidomus erwarb das Areal von der Stöcklin AG gemeinsam mit HRS Real Estate. Neben dem nun kürzlich bezogenen Appartementhaus und den beiden Town Houses realisierte Pensimo auf dem Aere-Areal bereits den «Turm 1» mit 60 Wohnungen. Im Bau befindlich ist das ebenfalls im Besitz der Pensimo befindliche Dienstleistungsgebäude «Kubus» von Büro Krucker Architekten an der nordwestlichen Ecke des Areals.

Pensimo Management AG

Pensimo investiert für Schweizer Pensionskassen in Immobilien. Dazu leitet Pensimo drei Stiftungen für Direktanlagen in der Schweiz, eine für indirekte Anlagen im Ausland und über eine Tochtergesellschaft den börsenkotierten Immobilienfonds Swissinvest. Seit über 80 Jahren führt Pensimo auf Basis klarer Produkte-, Portfolio- und Investitionsstrategien die Immobilienanlagen der Investorinnen risikobewusst, verlässlich und macht sie fit für eine nachhaltige Zukunft. Für die Bewirtschaftung der Liegenschaften ist Regimo verantwortlich. Die Mission von Pensimo sind attraktive Renditen, Werterhalt und ein klimaangepasstes Portfolio.

Links

Bitte einen modernen Webbrowser benutzen